Cheurlin L&S, Champagne

An der Côte de Bar ist ein Winzer mit dem Namen Ceurlin nichts Besonderes. Aber einen Betrieb mit diesem Namen, der biozertifiziert arbeitet, gibt es nur einen – L&S Cheurlin. Ein kleiner geschichtlicher Rückblick. Die Winzer der Côte de Bar versorgten schon immer die großen Champagnerhäuser in Reims und Épernay mit ihren Trauben. Allerdings gehörte die Region bis Anfang des vergangenen Jahrhunderts nie offiziell zum Anbaugebiet „Champagne“. Damit wollten sich die Winzer - unter ihnen auch die Familien Cheurlin - nicht mehr abfinden. Sie nahmen an der sogenannten ‘Révolution Champenoise‘ teil, dem großen Winzeraufstand von 1911. Und das mit Erfolg! Nach jahrelangem Rechtsstreit sind die Weinberge im Départment Aube seit 1927 vollwertiger Teil der „Champagne“.

In den 1930er Jahren kam dann erstmals Champagner unter dem Familiennamen „Cheurlin“ auf den Markt. Noch heute gibt es in der Region mehrere Betriebe mit dem Namen Cheurlin. Aber wie anfangs schon erwähnt, nur einen, der biozertifiziert ist. Gegründet haben ihn die Geschwister Lucie und Sébastien. Die beiden sind aufgewachsen im elterlichen Weingut und hatten mit ihrem Vater Richard einen hervorragenden Lehrmeister. Um Erfahrungen zu sammeln und um einmal über den Tellerrand hinauszublicken, gingen sie mehrere Jahre auf Wanderschaft. 2006 kehrten sie in ihre Heimat zurück und gründeten das Weingut L&S Cheurlin. Heute bewirtschaften sie im Seine-Tal fünf Hektar Rebfläche. Seit 2014 ist die gesamte Fläche biozertifiziert und das Geschwisterpaar geht schon den nächsten Schritt, sie setzen bei ihrer Arbeit vermehrt biodynamische Präparate ein. Wie in der Region üblich, dominiert auch im Hause L&S Cheurlin die Rebsorte Pinot Noir, dazu kommt etwa ein Drittel Chardonnay und etwas Pinot Blanc.