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Wein braucht Zeit und wird dadurch immer besser!? Aber wie sollte der Wein dann lagern?
Wenn Sie selbst an einen neuen Ort kommen, benötigen Sie erst einmal Zeit, um anzukommen und runterzukommen. Genauso ist es auch mit dem Wein, dieser muss nach seiner Reise erst zur Ruhe kommen, sich an sein neues Umfeld zu gewöhnen und anzupassen. Deshalb ist es empfehlenswert, die Flasche nicht direkt nach ihrer Ankunft zu öffnen, sondern dem Wein ein paar Tage Ruhe zu gönnen.
Ein Großteil der Weine ist für den schnellen Konsum und nicht für eine lange Lagerung gedacht. Solange der Wein nicht direkt in der Sonne oder vor der Heizung steht, sollte nichts passieren. Hohe Temperaturen über 20 °C, Licht, vor allem UV-Strahlung und starker Geruchseinfluss sind zu vermeiden. Zur Not ist Wein auch für einige Monate im Kühlschrank lagerbar.
Für eine optimale Weinlagerung empfiehlt sich der kühlste und dunkelste Ort des Hauses. Da eignet sich in den meisten Fällen der Keller. Besonders für Weine, die ein hohes Lagerpotential aufweisen, sollte dieser eine kühle, noch wichtiger eine konstante Temperatur (schlecht: 19 °C im Sommer und 9 °C im Winter) aufweisen. Bei Flasche mit Korkverschluss bietet sich ein geruchsneutraler Raum mit einer Luftfeuchtigkeit von ca. 50 – 80 % an. Als Tipp kann man bei zu trockenen Räumen eine Schale mit Wasser reinstellen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Vor allem bei Weinen mit Korkverschluss ist es wichtig, diese liegend zu lagern. Dies gilt für Lagerzeiten von mehr als ein bis zwei Jahren, um den Korken über die Zeit mit Flüssigkeit zu benetzen, vor Austrocknung zu schützen und ein Zusammenziehen zu verhindern. Wird die Flasche innerhalb von 2 Jahren geöffnet, reicht die bestehende Feuchtigkeit aus, sodass der Wein im Stehen gelagert werden kann. Sind die Flaschen durch andere Verschlussarten verschlossen, wie z.B. Schraubdeckel, Glasverschluss oder Kronkorken, sollte es ebenfalls kein Problem sein, die Flaschen im Stehen zu lagern.
Die optimale Kellertemperatur liegt zwischen 8 – 12 °C. Je höher die Temperatur, desto schneller schreitet die Reifung voran. Zu hohe Temperaturen können zu Trübungen im Wein führen, die den Wein im Glas nicht mehr klar erscheinen lassen. Außerdem reift ein Wein ab 21 °C schneller als ihm guttut. Bei länger anhalten Temperaturen über 25 °C neigt der Wein zu unerwünschten Geschmacks- und Aromaveränderungen. Des Weiteren führt ein zu hoher Lichteinfluss zu Farbveränderungen oder Trübungen.
Als allgemeine Orientierung für das Lagerpotential eines Weines dienen Alkoholgehalt, Restzucker, die Säure und bei Rotweinen darüber hinaus der Gerbstoffgehalt. Je höher diese Werte, desto höher ist das mögliche Reifepotential. Oft geben auch die Rückenetiketten oder die Angaben zu den Weinen einen Hinweis auf die Lagerfähigkeit der Weine. Interessant ist es auch, den gleichen Wein in regelmäßigen Abständen zu verkosten, um ihn in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen mitzuverfolgen und zu erkennen, wann er seinen Höhepunkt der Reife erreicht.
Unterschiedliche Weine müssen individuell betrachtet werden:
Basisweine: frisch zu genießen, je früher desto besser
Große Weine: je komplexer, desto größer das Lagerpotential
Edelsüße Weine: natürlich gut konserviert Sekt:
Perlage geht mit der Zeit verloren (je hochwertiger der Sekt, desto länger lagerfähig)
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