Riesling VDP.Gutswein RITZLING 2023 Karl Haidle Biowein

Riesling

In der Beschreibung für Riesling überschlagen sich die lobvollen Begrifflichkeiten. Es wird von der wichtigsten weißen Rebe, von ‚Cépages nobles‘ (franz. Bezeichnung für die edelsten Rebsorten der Welt) und von der ‚Königin der Weißweine‘ gesprochen. Wie weit die Traube verbreitet ist, lässt sich leicht erahnen, wenn man die unzähligen Synonyme in einer Vielzahl von Sprachen betrachtet. Wo genau die Erfolgsgeschichte der außergewöhnlichen Traube begann, ist nicht eindeutig geklärt. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit stammt sie aus dem Rheintal. Historische Dokumente belegen dort den Handel mit der alten Rebsorte. Wenn auch der Geburtsort nicht bekannt ist, so weiß man doch, dank DNA-Analytik, wer die Eltern waren. Drei sollen es gewesen sein in diesem speziellen Fall: eine Wildrebe, Traminer und der weiße Heunisch. Moralisch wollen wir die „Menage a trois“ nicht bewerten, sensorisch hingegen ist sie ein Highlight. Fruchtige Aromen unter anderem von Aprikosen, Pfirsichen und Zitrusfrüchten, harmonisch in Säure, Körper und Extrakt – so präsentiert sich der Riesling im Glas. Die Traube reift langsam und spät, so sind vor allem nördliche Gebiete mit wärmespeichernden Böden (wie die Flusstäler von Rhein, Mosel, Saar sowie die Pfalz oder das Elsass) prädestiniert für den Anbau - wählerisch also in der Wahl der Lage, vergleichsweise geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. So reicht die Bandbreite der angebotenen Rieslinge von unkomplizierten Alltagsweinen bis zum prämierten Spitzenwein.

Jahrgang 2021

90/100 Punkte Meiningers WEINWIRTSCHAFT
90/100 Punkte Parker
86/100 Punkte VINUM

Weingut Karl Haidle
 

Weinland Württemberg und Riesling? Eher untypisch. Und doch ist der Weinort Stetten, in der Gemeinde Kernen, seit jeher für seine Rieslinge bekannt. Ein Vorreiter in Sachen Riesling war Karl Haidle. Das gleichnamige Weingut wurde 1949 gegründet und zählt zu den Ältesten im schönen Remstal. Gerade mal ein halber Hektar machte die Rebfläche bei der Gründung aus. Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm Hans Haidle den Betrieb und bewies dabei ein glückliches Händchen. Mit viel Fleiß und dem ständigen Bestreben das Beste zu erzeugen, wuchs das Weingut auf 23 Hektar. Nicht nur Riesling, auch Rotweine, allen voran der Lemberger, genießen in Fachkreisen große Aufmerksamkeit.

1987 wurde Sohn Moritz geboren. In diesem Jahr kaufte Hans Haidle seine ersten, damals noch umstrittenen, Barriquefässer. Dies war der Start in eine Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. Moritz studierte Weinbau und Önologie in Geisenheim und ist seit 2014 für den Ausbau der Weine verantwortlich. Gemeinsam mit seinem Vater stellte er das Weingut auf biologischen Weinbau um. Arbeiten im Einklang mit der Natur ist hierbei oberstes Gebot, vom Rebschnitt im Winter bis zur Lese im Herbst. „Spontan vergoren und puristisch im Stil“ – das ist die Weinphilosophie von Moritz.