Ahr
Nördliche Weinbauregion mit 510 ha südlich von Bonn, bekannt für leichte, helle Spätburgunder. 25 km lang im unteren Ahrtal von Sinzig bis Altenahr. Sehr steile, teilweise felsige Lagen. 54% Spätburgunder, 16% Portugieser, 9% Riesling.
Alter
Alle guten Weine können nach zwei, drei Jahren getrunken werden. Spät- und Auslesen gewinnen in den folgenden Jahren. Die Spitzenweine des Rheingaus können auch mit zehn Jahren noch an Qualität gewinnen.
Aroma
Das Aroma eines Weins ist oft dem Duft frischen Obstes vergleichbar, z.B. das Pfirsich-Aroma eines guten Rieslings. Gewürztraminer und Muskateller kann man direkt an ihrem intensiven Aroma zu erkennen. Da der Zucker Träger der Aromastoffe ist, haben sehr trockene Weine oft nur ein schwaches Aroma.
Ausbeute
Aus 1 Hektoliter (=100 Liter) Maische werden ca. 75 Liter Wein gewonnen. Der Rest ist Trester bzw. Schwund bei der Verarbeitung.
Auslese
Wein von ausgelesenen vollreifen, oft edelfaulen, Trauben mit hohem natürlichen Zuckergehalt. Kranke und unreife Beeren müssen ausgesondert werden. Mindestmostgewicht 85 bis 105 Grad Öchsle.
Auxerrois
Alte Rebsorte ergibt lebhaftes Bukett und körperreiche Weine. Ca. 100 ha in Baden, Pfalz und Rheinhessen.
b.A.
bestimmte Anbaugebiete
Das Deutsche Weingesetz hat das so definiert: Die kleinste Einheit ist die Lage. Mehrere Lagen, die Weine mit gleicher Geschmacksprägung hervorbringen, werden Bereiche genannt. Bereichsnamen können für Tafel- und Qualitätsweine b.A. verwendet werden. Qualitätsweine mit Prädikat müssen vollständig aus einem Bereich stammen. Beispiel: Das b.A. Rheinhessen hat die Bereiche Bingen, Nierstein und Wonnegau
Bacchus
Bukettreiche Traubensorte (Muskatton) besonders geeignet für milde Weine. Hauptsächlich in Rheinhessen und der Pfalz. Hohe, gleichmäßige Erträge, akzeptable Mostgewichte (70 bis 80 Grad Öchsle), mittlerer Säuregehalt (8-9 g/Liter)
Baden
31% Müller-Thurgau, 28% Spätburgunder, 9% Grauburgunder (Ruländer). Weinbauregion mit 15.852 ha zwischen Heidelberg und Basel. 400 km vom Bodensee bis zum Main und Tauber. Viele eigenständige Weinlandschaften: Bodensee mit rassigen, kernigen Seeweinen (Müller-Thurgau, Ruländer, Gewürztraminer, Spätburgunder) Markgräflerland südlich von Freiburg mit tiefgründigen Böden (Gutedel, Müller-Thurgau, Spätburgunder, Nobling) Breisgau nördlich von Freiburg (Müller-Thurgau, Ruländer, Spätburgunder) Ortenau zwischen Offenburg und Baden-Baden (Riesling heißt hier "Klingelberger", Müller-Thurgau, Ruländer, Gewürztraminer, Spätburgunder). Einige Gemeinden dürfen nach historischem Recht die Weine noch in Bocksbeutel abfüllen. Kraichgau/Badische Bergstraße (Müller-Thurgau, Riesling, Ruländer, Weißburgunder, Auxerrois) Taubertal von Bad Mergentheim bis Wertheim am Main (Müller-Thurgau). Sondergenehmigung für Bocksbeutel-Abfüllung
Beerenauslese
Wein aus von Hand einzeln ausgelesenen, überreifen, edelfaulen Beeren. Sehr süß und üppig. Mindestmostgewicht 110 - 125 Grad Öchsle, Alkoholgehalt relastiv niedrig (mindestens 5,5%)
Blauburgunder
Pinot Noir, Blauer Spätburgunder
Blaufränkisch
siehe Lemberger
Bocksbeutel
In Franken gebräuchliche kurze, breite, flache Flasche.
Böckser
Schwefel-Wasserstoff-Geruch (faule Eier), die den Geruch und Geschmack des Weins beeinträchtigen.
Botrytis
Edelfäule
Grauschimmelpilz schädigt durch Sauer- und Stielfäule den Weinbau. Siedelt sich Botrytis im Herbst an vollreifen Trauben hochwertiger Weißweine an, so gibt dies die Möglichkeit, Beerenauslesen zu ernten. Der Pilz durchlöchert die Haut der Beere. Damit verdunstet die Flüssigkeit und es erhöht sich die Konzentration von Zucker und der wichtigen Extraktstoffe. Dies wird als Edelfäule bezeichnet.
brut
Klassifizierung für Schaumwein
Bukett
Die Düfte, die ein reifer Wein durch den Kontakt mit Sauerstoff ausströmt, bezeichnet man als Bukett. Bei jungen Weinen spricht man eher von Aroma oder Duft. Durch die langsame Oxydation des Alkohols und der Polyphenole im Wein entstehen Ester, die das Bukett entscheidend bestimmen.
Bundesverband Ökologischer Weinbau
Der Bundesverband Ökologischer Weinbau überwacht die angeschlossenen Betriebe. Gegen Pilz darf z.B. nur mit organischen Mitteln (Netzschwefel) gespritzt werden. Beim Ausbau ist u.a. der Einsatz von Kupfersulfat gegen Böckser verboten.
Chardonnay
Rebsorte von neuen, erst seit kurzem freigegebenen Pflanzungen in Deutschland. Ursprünglich in Frankreich beheimatet. Gehört zur Familie der Burgunderweine. Die Weine sind oft sehr kräftig und füllig. Im Ausland sind Chardonnays u.a. deshalb so begehrt, weil bei hoher Reife immer noch eine kräftige Säure vorhanden ist.
Charta
Vereinigung Rheingauer Weingüter, die für ihre Rieslingweine höhere Qualitäten vereinbart hat.
Clevner
Clevner ist ein Synonym für eine Spielart der Frühburgunder-Traube. Die frühreife Sorte wird hauptsächlich im Heilbronner Raum angebaut. Ergibt kräftige, feinstrukturierte Rotweine.
Classic Weintyp
"Classic" kommt aus dem Marketingbereich der deutschen Weinwirtschaft. Ziel ist, dem Kunden einen leicht einprägsamen Qualitätsbegriff vorzustellen.
Deutsche Weine mit dem Signet "Classic" auf dem Etikett haben ein wiedererkennbares Geschmacksbild. Sie haben einen trockenen Geschmack. Dahinter steckt die Vorgabe, dass der Restzuckergehalt des Weines höchstens doppelt so hoch sein darf wie der Säuregehalt des Weines. Denn die Säure eines Weines bestimmt gemeinsam mit dem Zuckergehalt das Geschmacksbild eines Weines wesentlich mit. Beide haben eine ideale Relation zueinander, die der Weinerzeuger mit dem "Classic"-Wein sucht. Ein Wein mit etwas höherer Säure schmeckt bei einem etwas höheren Zuckergehalt ähnlich trocken wie ein Wein, bei dem Säure und Zuckerwerte etwas niedriger liegen. Aus welchem Anbaugebiet ein "Classic"-Wein auch immer kommt, sein Restzuckergehalt beträgt nie mehr als 15 Gramm. Darauf kann sich der Weinfreund verlassen. Auch darauf, dass solche Weine mit den meisten Speisen harmonieren.
Das typische Geschmacksbild: schmeckt trocken.
"Classic"-Weine bieten zudem ein ansprechendes Geschmacksbild, das ja bekanntlich auch vom Alkohol getragen wird. Der natürliche Alkoholgehalt der "Classic"-Weine muss ein Volumenprozent höher liegen als dies üblicherweise verlangt wird. Auf dem Etikett erscheint somit eine Alkoholangabe von 12 % vol, mitunter gar etwas mehr. Das garantiert vollmundige Weine mit Länge und Substanz. Auch hier gilt: keine Regel ohne Ausnahme. Ein halbes Volumenprozent niedriger werden teilweise Weine von Mosel-Saar-Ruwer angeboten, wenn es den Erzeugern primär um die subtilen Feinheiten ihrer Weine geht.
Ein "Classic"-Wein ist immer typisch für sein Anbaugebiet, sei es der Silvaner aus Rheinhessen oder der Riesling von der Mosel. Auf die Angabe von Weinlagen wird vollständig verzichtet.
Cuvée
Der aus dem französischen stammende Begriff wurde ursprünglich bei der Sektherstellung benutzt. Dabei wollte man durch Mischen mehrerer Grundweine über längere Zeiträume eine konstante Qualität erreichen. Später hat man diesen Ausdruck auch in die Weinbeschreibung übernommen.
Bei ausländischen Weinerzeugern redet man häufig nicht von Cuvées. Es ist selbstverständlich, dass z.B. ein Chianti aus verschiedenen Rebsorten besteht.
Traditionell war bei unseren heimischen Winzern der Schoppenwein ein Guts-Cuvée. Dort kamen all die Trauben rein, die man bei den sortenrein ausgebauten Weinen nicht verbraucht hatte. Der Schoppen wurde durchgegoren, trocken ausgebaut und selbst getrunken - während die Sortenreinen verkauft wurden.
Erst in den letzten Jahren hat man angefangen, Weine aus unterschiedlichen Rebsorten zu komponieren. Mit dem wachsenden Selbstbewusstsein der deutschen Winzer steigt nunmehr auch das Angebot an hochwertigen Cuvées. Oft sind dies die Spitzenerzeugnisse der Weingüter.
Domina
Kreuzung zwischen Portugieser und Spätburgunder (1927). Überwiegend in Franken angebaut. Der Wein ist sehr dunkel, vollmundig und extraktreich. Die Lagerung im Holzfaß rundet den hohen Tanningehalt ab. Die jungen Weine sind oft säurebetont.
Dornfelder
1955 als Kreuzung zwischen Helfensteiner (Württembergische Sorte, wird kaum mehr angebaut) x Heroldrebe gezüchtet. Wenig Fäulnis-anfällig, hohe Erträge. Der Wein ist dunkelrot, fruchtig und körperreich.
Ecovin
Die Ecovin-Betriebe sind dem Bundesverband Ökologischer Weinbau angeschlossen. Die wichtigsten Prinzipien der Ecovin-Winzer sind: Unabhängige Kontrollen und keine chemisch-sythetischen Hilfsstoffe bei Düngung und Pflanzenschutz.
Edelfäule
siehe Botrytis
Ehrenfelser
Kreuzung Riesling-Slivaner. Geringe Flächen in Franken, Rheinhessen, im Rheingau und an der Mosel. Frisch-fruchtige Weine.
Eiswein
Wein, der aus gefrorerenen Trauben gekeltert wird. Dabei fließt der gefrorene Wasseranteil nicht ab und man erhält einen sehr extraktreichen Traubensaft. Reifegrad mindestens Beerenauslese mit hoher Aroma- und Süße-Konzentration. Der Begriff "Eiswein" wird als Zusatz zu den Qualitätsweinen mit Prädikat gebraucht.
Elbling
Traditionelle Traubensorte an der oberen Mosel.
Erstes Gewächs
Dies ist die Initiative des "Comitees Erstes Gewächs" (Ein eingetragener Verein, dem Winzer aus dem Rheingau, aus Rheinhessen, der Pfalz sowie der Mosel angehören.), um für besonders gute trockene Weine aus besten Lagen diese Bezeichnung zu erlangen.
Erzeugerabfüllung
Der Wein stammt aus dem eigenen Weinberg, wurde selbst gekeltert, ausgebaut und abgefüllt.
Faber
Kreuzung Weißburgunder - Müller-Thurgau. Ca. 1.000 ha in Rheinhessen, der Pfalz und an der Nahe. Hohe Mostgewichte, mehr Säure als Müller-Thurgau. Leichter Muskatton, frischer fruchtiger Wein.
Franken
Weinbauregion mit 6.080 ha zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt 43% Müller-Thurgau, 21% Silvaner, 11% Bacchus. Eigenständige, meist trockene, kräftige Weine im Bocksbeutel. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Frühburgunder
Die höchste Stufe der Burgunderweine! Milder und samtiger Geschmack. Sehr körperreich. Die Rebe stellt sehr hohe Ansprüche an den Boden und bringt sehr niedrige Erträge (max. 40 hl/ha). Deswegen wird sie nur noch selten angebaut. Schade, denn die Weine sind von ausgezeichneter Qualität.
Geschmack
Als Geschmack bezeichnet man die Eindrücke, die ein Wein auf der Zunge und am Gaumen hinterläßt.
Gewürztraminer
Traminer
Alte edle, würzige (Rosenduft) Traubensorte. Schwerpunkt Pfalz und Baden. Mittelspät, geringer Ertrag, hohes Mostgewicht, milde Säure. Ergibt goldgelbe Weine von schwerem Duft und manchmal schwerer Fülle. Paßt vorzüglich zu vielen Desserts.
Grauburgunder
Ruländer, Grauklevner
Ist früher als Ruländer-Traube meistens zu halbtrockenen, milden Weinen verarbeitet worden. In Baden, Rheinhessen, der hessischen Bergstraße und der Pfalz. Mittelspäte Reife, gute Erträge, milde bis schwache Säure.
Gutedel
Weißer Gutedel
Chasselastraube
Diese vermutlich älteste Rebsorte der Welt wurde vom Markgrafen Karl-Friedrich vor über 200 Jahren aus der Schweiz eingeführt. Der Gutedel ist eine beliebte Tafeltraube, wird aber auch als Kellertraube angebaut und ist ein feiner, spritziger, hauptsächlich trocken ausgebauter Wein, den man jugendlich frisch genießen sollte. Angebaut wird diese Rebsorte vornehmlich in der Westschweiz, im Wallis, im Elsaß und im badischen Markgräflerland, wo er Hauptanbausorte ist. In geringem Umfang gibt es auch einen Anbau in Österreich. Das Mostgewicht liegt in der Regel bei 65, in guten Jahren auch bei 80 Grad Öchsle. Die Säure ist nicht hoch und bewegt sich zwischen 5 und 6 Gramm/Liter.
Halbtrocken
Zuckergehalt zwischen 9 und 18 Gramm/Liter. Maximal "Säure + 10": Wenn ein Wein 7 g Säure/Liter hat, dann darf der Zuckergehalt höchstens 17 g/l sein.
Heroldrebe
Kreuzung Blauer Portugieser - Lemberger. Kleine Fläche in Württemberg, Rheinhessen und der Pfalz.
Hessische Bergstraße
Weinbauregion mit 455 ha nördlich von Heidelberg. 57% Riesling, 12% Müller-Thurgau. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Hochgewächs
Neue Bezeichnung für QbA.
Huxelrebe
Sehr würzige Traubensorte in Rheinhessen, der Pfalz und an der Nahe; Muskat-Bukett mit zurückhaltender Säure.
Imagetrinker
Kauft Wein nach Empfehlungen in Weinführern. Umgibt sich gern mit guten Namen, oft mit weniger guten Weinen.
Jahrgang
Wichtig bei Wein und Weib. Während er beim Weib in vielen Fällen ein Leben lang derselbe bleibt, gibt es beim Wein regelmäßig neue - meist in 12-Monatsabständen.
Kabinett
Prädikat für die unterste Stufe der Qualitätsweine mit Prädikat: Nur voll ausgereifte Trauben, keine Mostanreicherung, Mostgewicht 70 - 81 Grad Öchsle, Alkoholgehalt 7 - 9%
Kanzler
Kreuzung Müller-Thurgau - Silvaner, frostempfindlich, mittelfrühe Reife, kleine Flächen in der Pfalz, in Rheinhessen und an der Nahe. Feine, elegante Spät- und Auslesen.
Kerner
Neuere Traubensorte, Riesling-ähnlich, manchmal leichter Muskatton. Gegen Frost widerstandsfähige, blumige Traubensorte; reift mittelfrüh vor dem Riesling - erreicht jedoch dessen Nachhaltigkeit nicht.
Lemberger
Blauer Limberger
Blaufränkisch
In Österreich (Burgenland) ist der Blaufränkisch eine der wichtigsten Rebsorten. Auch im benachbarten Ungarn ist er zu finden. In Deutschland wird er besonders in Württemberg (ca. 375 ha) als Lemberger vermarktet.
Mittelspäte Rebe für rubin- bis tiefrote Weine mit edlem Bukett. Mäßige bis mittlere Ertragskraft, 70 - 80 Grad Öchsle, 7 - 8 g Säure/Liter. Paßt gut zu schmackhaft-intensiven Speisen mit kräftigen Saucen.
Lieblich
Milder Wein mit vordergründiger Süße. Keine exakte Definition des Begriffs.
Mittelrhein
Weinbauregion mit 620 ha, 111 Einzellagen, ca. 100 km, linksrheinisch von Trechtinghausen bis Koblenz, rechtsrheinisch von Kaub bis Niederdollendorf. 98% Weißwein: 75% Riesling, 8% Müller-Thurgau, 5% Kerner. Die Weinberge der Mittelrhein-Winzer sind meist steil terrassiert, windgeschützt und von der Sonne verwöhnt. Die Rieslinge sind sehr stoffreich und haben oft eine feine mineralische Säure. Viele Wingerte werden wegen ihrer Steillagen aufgegeben.
Morio-Muskat
Sehr aromatische Traubensorte mit vordergründigem Muskatgeschmack; mittelfrüh reifend, hohe Erträge; immer weniger Anbauflächen hauptsächlich in der Pfalz und Rheinhessen. Mäßige Säure, mittlerer Alkoholgehalt.
Mosel-Saar-Ruwer
Weinbauregion mit 12.215 ha, ca. 200 km, zwischen Trier und Koblenz mit dem weltweit größten Rieslingbestand. 54% Riesling, 22% Müller-Thurgau, 9% Elbling.
Mostgewicht
Zuckergehalt des Mostes wird mit der Mostwaage (gläserne Senkwaage) nach Öchsle gewogen. Mindestmostgewichte: Guter Most 70 - 90 Grad, Auslesen 95 - 120 Grad, Beeren- und Trockenbeerenauslesen über 120 Grad Öchsle.
Müllerrebe
siehe Schwarzriesling
Müller-Thurgau
Rivaner
Fruchtige, frühreife Traubensorte mit hohem Ertrag; oft säurearm; Schwerpunkte: Rheinhessen, Rheinpfalz, Nahe, Baden und Franken. Lange Jahre mußte der Müller-Thurgau, eine Kreuzung zwischen Riesling und Silvaner, um seine Anerkennung ringen. Heute stellt er die zweitwichtigste Rebsorte unseres Landes dar. Die Lese der Müller-Thurgau Trauben leitet im allgemeinen den Herbst ein. Das Mostgewicht beträgt zwischen 65 und 70 Grad Öchsle und die Säure ist unter 10 Prozent. Insgesamt ist der Müller-Thurgau ein weicher Wein, ein Konsumwein mit angenehmem Muskatton. Ein Wein zum Trinken - nicht zum Lagern.
Muskateller
Seltene Rebe. Würzig, intensiv, nachhaltig. Als Aperitif und zu würzigen Speisen.
Nahe
Weinbauregion mit 4.590 ha; 26% Riesling, 22% Müller-Thurgau, 10% Silvaner. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Nobling
Er ist neben dem Gutedel die Markgräfler Spezialität. Sonst findet man ihn noch in der Pfalz. Fruchtige Art und milde Säure. Er wurde in Freiburg aus den Sorten Silvaner und Gutedel gezüchtet und ist ein idealer Grundwein zur Bereitung von Sekt.
Öchsle
Einheit für den Zuckergehalt des Traubenmostes.
Ökologischer Weinbau
Der ökologische Weinbau verzichtet auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Düngemitteln, chemischen Pflanzenschutzmitteln und den Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln. Stattdessen wird durch die Verwendung organischer Dünger und Komposte das Bodenleben gefördert, Nützlinge geschont und die Nitratbelastung des Trinkwassers gemindert. Bei der Traubenverarbeitung wird auf energiesparende Arbeitsweisen geachtet. Kein Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln.
Optima
Kleiner Anbau dieser Rebe in Rheinhessen und der Pfalz. Mittlere Erträge, hohe Mostgewichte, mäßige Säure. Ergibt elegante Weine.
Ortega
Kreuzung Müller-Thurgau - Siegerrebe, hauptsächlich in Franken zu finden. Frühe Reife, schwankende Erträge, hohe Mostgewichte. Harmonische und volle Weine mit Pfirsich-Muskat-Bukett.
Perlwein
Schwach schäumender Wein mit zugesetzter Kohlensäure.
Pfalz
Rheinpfalz
Weinbauregion mit 23.764 ha südlich von Rheinhessen: Zwischen Bockenheim und dem Zellertal bei Worms im Norden und Schweigen an der französischen Grenze. 21% Riesling, 20% Müller-Thurgau, 10% Kerner.
Portugieser
Blauer Portugieser
Sehr verbreitete Rotweintraube für unkomplizierte, frische Weine. Früh reif, reicher Ertrag. Pfalz, Württemberg, Ahr, Rheinhessen. Säurearm, mittlerer Alkoholgehalt.
QbA
Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete
Mittlere Weinqualität. Zuckerzugabe vor Gärung unter strengen Kontrollen erlaubt.
QmP
Qualitätswein mit Prädikat
Spitzengruppe: Kabinett bis Trockenbeerenauslese; ungezuckert.
Qualitätsstufen
a) Tafelwein und Landwein (in der Art der jeweiligen Landschaft)
b) Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete: Zuckerung vor der Gärung gestattet; auf Qualität geprüft
c) Qualitätswein mit Prädikat
Folgende Prädikate sind zugelassen: (alle ohne Zuckerzusatz)
Kabinett
Spätlese: alkoholreicher als Kabinett, körperreich
Auslese: süßer, oft alkoholreicher als Spätlese
Beerenauslese: süß und akoholreich, geschmacks-intensiv
Trockenbeerenauslese: intensiv süß, aromatisch
Eiswein (als Zusatzprädikat): hochkonzentriert, intensiv süß, lang haltbar
Regent
Neue Rotweinrebsorte, die sehr resistent gegen Pilzbefall ist. Seit 1996 freigegeben. Dunkelrote, samtig weiche Weine, komplex und gehaltvoll.
Regent geht auf eine Kreuzung von Diana (Silvaner x Müller-Thurgau) und Chambourcin zurück. Chambourcin ist eine eine französische Sorte, deren Pilzresistenz durch Einkreuzung amerikanischer Wildarten entstanden ist.
Restsüße
Nach Beendigung der Gärung hat der Wein noch eine natürliche Süße: die Restsüße.
Wein: Bis 9 Gramm/Liter ergibt trockenen, bis 18 Gramm/Liter halbtrockenen, mehr als 18 Gramm/Liter milden Wein.
Sekt: Bis 6 Gramm/Liter ergibt extra brut, bis 15 Gramm/Liter brut, bis 29 Gramm/Liter extra trockenen, bis 35 Gramm/Liter trockenen, bis 50 Gramm/Liter halbtrockenen, mehr als 50 Gramm/Liter milden Sekt.
Rheingau
Kleine, aber für den deutschen Wein sehr bestimmende Weinbauregion mit 3.249 ha, 40 km am rechten Rheinufer von Hochheim am Main bis Lorchhausen. 81% Riesling, 9% Spätburgunder, 3% Müller-Thurgau. Bekannt für klassischen, subtilen Riesling.
Rheinhessen
Eine der größten Weinbauregionen mit 26.436 ha zwischen Bingen, Mainz, Worms und Alzey. 22% Müller-Thurgau, 13% Silvaner, 9% Riesling. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Rieslaner
Kreuzung Riesling - Silvaner, kleine Flächen in Franken. Unsichere niedrige Erträge, hohes Mostgewicht, oft spitze Säure.
Riesling
Rheinriesling
Der Riesling ist die typische deutsche Rebsorte. Späte Reife, elegante Weine. Feine, duftige (Pfirsich), fruchtige Traube. Feines Säurespiel. Gilt neben Chardonnay als die edelste Weißweintraube.
Rivaner
Der Rivaner ist ein Müller-Thurgau. Einige Winzer vermarkten frische, leichte Müller-Thurgau-Weine als "Rivaner".
Rotwein
Die Färbung des Rotweins kommt vor allem durch die mitvergorenen Schalen der Trauben.
Ruländer
siehe Grauburgunder
Saale-Unstrut
Weinbauregion mit 506 ha. 26% Müller-Thurgau, 11% Silvaner, 11% Weißburgunder. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Sachsen
Weinbauregion mit 329 ha. 25% Müller-Thurgau, 16% Riesling, 13% Weißburgunder. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Samtrot
Die Rotweinsorte Samtrot gehört zur Pinot-Familie. Sie entstammt einer Mutation aus dem Schwarzriesling. Die auf rund 150 ha angewachsene Anbaufläche beschränkt sich in Deutschland auf Württemberg. Leuchtendes Rot, feines Bukett, samtig auf der Zunge.
Scheurebe
Kreuzungszüchtung von 1916; mittelfrühe Reife, durchschnittliche Erträge. Aromatische (Schwarze Johannisbeeren), fruchtige Traubensorte; kräftige Säure bei viel Extraktstoffen; Schwerpunkt: Pfalz und Rheinhessen.
Schwarzriesling
Müllerrebe
Sehr alte, blaue Traube. Nicht verwandt mit dem Riesling. Gehört zur Familie des Spätburgunders. Mittlerer bis geringer Ertrag, Mostgewicht ca. 80 Grad Öchsle, mäßige Säure, dezenter Geschmack. Wird überwiegend in Württemberg angebaut, wo sie sehr populär ist und nach dem Riesling und dem Trollinger an 3. Stelle der Sortenliste steht. Als Spätlese liefert sie freundliche, gerundete und ansprechende Rotweine.
Selection Rheinhessen
1992 haben rheinhessische Winzer diese neue Qualitätskategorie eingeführt. Erlaubt sind nur klassische Rebsorten von Reben, die mindestens 15 Jahre alt sind. Der Ertrag ist begrenzt auf 55 Hektoliter/Hektar, die Lese erfolgt von Hand und die Weine werden trocken ausgebaut. Zu guter Letzt wird die Selection Rheinhessen in schlanken Schlegelflaschen abgefüllt und mit Etiketten ohne Lagen- und Prädikatsbezeichnung versehen.
Siegerrebe
Auf ca 200 ha in der Pfalz und in Rheinhessen vertreten. Frühe Reife, sehr niedrige Erträge, hohe Mostgewichte (80 - 100 Grad Öchsle), geringe Säure. Sehr intensives Traminerbukett.
Silvaner
Grüner Silvaner
Sylvaner
Eine alte, früher meistverbreitete Rebsorte, deren Anbaufläche zulasten bukettreicher Neuzüchtungen lange Zeit ständig zurückging. Mittelspäte Reife, hohe Erträge, zartes Bukett, mittlere Säure. Schwerpunkt: Franken, Kaiserstuhl, Rheinhessen, Pfalz, Nahe. Idealer Begleiter zu Spargel, Pilzen und Kartoffelgerichten.
Spätburgunder
Blauer Spätburgunder
Pinot Noir
Der Spätburgunder ist unsere beste Rotweintraube. Anbau-Schwerpunkt: Ahr, Baden, Württemberg, Rheinhessen (Ingelheim). Reift mittelfrüh bis spät. Alkoholreich, hohes Mostgewicht, mittlere Säure. Feines Aroma nach Brombeer und Bittermandel. Braucht mindestens zwei bis drei Jahre Zeit zum Reifen.
Spätlese
Qualitätswein-Prädikat für die Stufe über Kabinett. Vollreife Trauben werden nach der Hauptlese geerntet. Mindestmostgewicht 76 - 91 Grad Öchsle.
St. Laurent
Blauer St. Laurent
Der St. Laurent ist qualitativ zwischen dem Spätburgunder und dem Portugieser einzustufen. Wenig verbreitete alte Rebensorte. Der Wein hat eine tiefrote Farbe und ein feines Bordeaux-Bukett.
Süßreserve
Steriler Traubensaft aus den gleichen Trauben, der dem ausgegorenen Wein zugegeben wird. Damit kontrolliert der Kellermeister den Trockenheitsgrad (oder im Klartext: die Süße) des fertigen Weins. Der Einsatz unterliegt klaren Beschränkungen.
Tafelwein
Nach dem Deutschen Weingesetz ein Wein mit geringstem Qualitätsanspruch. Muß auf dem Etikett keinen Lagenamen und keine amtliche Prüfungsnummer tragen. Deutscher Tafelwein darf nur von zugelassenen Rebsorten stammen, muß aus deutschem Lesegut stammen und muß Mindestanforderungen bezüglich Säure- und Alkoholgehalt erfüllen.
Trinkreife
Unter Trinkreife verstehen wir etwas Vergleichbares wie "Best before". Etwas einfacher ausgedrückt: Sie können den Wein liegen lassen bis zum angegebenen Jahr. Zu der Frage "Jetzt trinken oder warten?" gibt es unterschiedliche Antworten. Viele Weine (vor allem hochwertige Rotweine) haben noch Entwicklungspotential. Andererseits ist es eine Frage Ihres persönlichen Geschmacks. Mancher mag lieber junge, frische Weine, andere mögen lieber betagte, leicht firnige Weißwein-Senioren.
Trocken
Herber Wein ohne erkennbare Restsüße; maximal 9 g Restzucker.
Trockenbeerenauslese
Prädikat für die höchste Stufe der "Qualitätsweine mit Prädikat"; ausgewählte, rosinenartig geschrumpfte, edelfaule Beeren. Minestmostgewicht 150 Grad Öchsle, niedriger Alkoholgehalt (mindestens 5,5%).
Trollinger
Blauer Trollinger, Tirolinger, Vernatschrebe In Württemberg verbreitete Rotweintraube für leichte frische Weine. Reift spät. Markanter Säureton.
Tucholsky
"Schade, daß man einen Wein nicht streicheln kann."
Umkehrosmose
Die Umkehrosmose ist ein Verfahren zur Erhöhung der Konzentration des Traubenmosts durch Entziehung von Wasser. Ist von deutschen Behörden offiziell noch nicht zugelassen. Es gibt jedoch eine größere Anzahl von befristeten Genehmigungen für Winzer. Die Umkehrosmose benutzt die unterschiedlichen Dichten von Wasser und Alkohol. Kritiker befürchten durch die Zulassung eine verstärkte Abkehr vom handwerklichen Weinmachen hin zur hochtechnischen Weinproduktion. Befürworter begrüßen die Qualitätsverbesserung. Konzentrierte Weine sind bei vollerem Geschmack komplexer und farbtiefer. International ist die Konzentration des Traubenmosts mit unterschiedlichen Techniken (Vakuumverdampfung, Schockfrosten durch Kryoextraktion) oder einfach durch Aufzuckern (Chaptalisieren) erlaubt. Jegliche Konzentration des Traubensafts erhöht den Alkoholgehalt und verändert dadurch das gesamte geschmackliche Erscheinungsbild eines Weins.
VDP
Verband deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e.V.
Der VDP ist der Zusammenschluß bedeutender Weingüter, die traditionelle Rebsorten anbauen und höhere Anforderungen an die Weinqualität durch Ertragsbegrenzung und höhere Mindestmostgewichte umsetzen.
Weinstein
Farb- und geschmacklose Kristalle, die manchmal bei Weinen mit hohen Mineralien- und Säurenwerten ohne erkenntliche Ursache entstehen. Es entsteht dadurch kein Qualitätsverlust.
Weißburgunder
Weißer Burgunder
Mittelspäte Reife, Mostgewichte 80-89 Grad Öchsle, die Säure schwankt um 10 - 12 Prozent. Der Weiße Burgunder gehört zu den Qualitätsweinsorten, die in den letzten Jahren vermehrt angebaut werden. Vollmundig, gehaltvoll mit dezentem Aroma.
Weißherbst (Rose)
Wird aus Rotweintrauben wie Weißwein bereitet.
Württemberg
Weinbauregion mit 11.224 ha. 24% Riesling, 23% Trollinger, 16% Schwarzriesling. (Statistisches Bundesamt, Berlin)
Xylophon
Musikinstrument, das sich ab 1,3 Promille nicht mehr sicher spielen läßt. Eignet sich daher eher als Instrument für Nachwuchsmusiker.
Yoghurtgeschmack
Fehlton; bei Wein selten, häufig bei Milch. Vermutlich verursacht durch Plastikbecher.